Produktion#
Der nachfolgende Abschnitt erläutert Ihnen die Zusatzfunktionen in KUMAVISION healthcare365 für den Bereich Produktion in Microsoft Dynamics 365 Business Central1.
Berichte und Belege#
Über optimierte Belege wie z.B. Laufkarten und Barcodes kann in der Fertigung komfortabel gearbeitet werden. Die Laufkarte wurde in KUMAVISION healthcare365 daher für das komfortable Arbeiten angepasst. Um diese verwenden zu können, muss der Report in der Berichtsauswahl hinterlegt werden. Hierzu rufen Sie sich über die Anwendersuche die "Berichtsauswahl – Fertigungsauftrag“ auf. Wählen Sie anschließend über das Feld "Verwendung“ die Auswahl "Projektkarte“. Über die Zeilen können Sie nun den angepassten Bericht "5007239“ (Laufkarte) hinterlegen.
Anschließend können Sie die Laufkarte innerhalb der Fertigung verwenden. Beim Aufruf des Reports erscheint die Auswahlmaske bei der Sie weitere Informationen optional andrucken können:
Option | Beschreibung |
---|---|
Mit Barcode | Druckt auf den Laufschein einen Barcode für eventuelles Scanvorgänge an. |
Mit Material | Druckt das benötigte Material entsprechend an. |
Anzahl Kopien | Gibt die benötigte Anzahl der Kopien an. |
Außerdem werden Bemerkungstexte des jeweiligen Arbeitsgangs mit angedruckt, so können diese als eine Art Arbeitsanweisung genutzt werden.
Komfort Funktionen#
Über die zentrale Einstellung "FA-Nr. wird Chargennummer" in der KUMAVISION healthcare Einrichtung, kann festgelegt werden, ob bei der Statusänderung eines Fertigungsauftrages die Fertigungsauftragsnummer automatisch in die Artikelverfolgung "Chargennummer" eingetragen wird. Hierdurch kann u.a. die Rückverfolgung und Transparenz verstärkt werden.
Zusätzlich kann in der KUMAVISION healthcare Einrichtung über den Schalter "Vordef. Bearbeitungszeit" festgelegt werden, ob die "Soll Bearbeitungszeiten" vorbelegt oder manuell erfasst werden sollen.
Vorbelegung von Lagerort und Lagerplatz am Artikel in der Fertigung#
Wenn auf der Artikelkarte, auf dem Inforegister "Beschaffung" die Felder "Lagerort" und "Lagerplatz" gepflegt sind, wird in folgenden Prozessen der Lagerort und Lagerplatz gemäß der Einrichtung am Artikel vorbelegt:
-
Wenn der Artikel im Fertigungsauftrag als Herkunftsnummer beim manuellen Erstellen des Fertigungsauftrags eingetragen wird, dann wird anhand des Lagerortes/Lagerplatzes aus der Artikelkarte, die Felder Lagerortcode/Lagerplatzcode im Fertigungsauftragskopf gefüllt.
-
Wenn der Artikel in einer Stückliste als Stücklistenkomponente eingetragen wird.
-
Wenn der Artikel in einem Fertigungsauftrag manuell in den Fertigungsauftrag-Komponenten eingetragen wird.
Sammelfremdfertigung#
Im Fremdarbeitsprozess können verschiedene Fertigungsaufträge auf einen oder mehreren Lagerungsträger zusammengefasst werden. Diese Ladungsträger werden einer Sammelfremdfertigung zugewiesen, aus der eine Fremdarbeitsbestellung erstellt wird. Die Rechnungen dazu können anschließend pro Ladungsträger oder auf den einzelnen Fertigungsauftrag gebucht werden.
Beispiel:
Im Sterilisationsprozess können auf verschiedenen Ladungsträgern (Paletten) unterschiedliche, aber auch gleiche Fertigungsaufträge liegen. Über dieses Modul werden die Fertigungsaufträge mit der Klammer Ladungsträger versehen und kumuliert in die Fremdarbeitsbestellung übergeben. Die Abrechnung erfolgt auf Basis eines Ladungsträgers oder den Kosten eines Arbeitsgangs.
Hinweis
Die Sammelfremdfertigung ist ein Freischaltmodul, dessen Nutzung nur mit zusätzlicher Lizenzierung und Aktivierung möglich ist.
Einrichtung#
Produktion Einrichtung#
In der Produktion Einrichtung müssen die Nummernserien für die Sammelfremdfertigungsaufträge und die Ladungsträger hinterlegt werden. Hierzu rufen Sie sich über die Anwendersuche die "Produktion Einrichtung“ auf.
Die Produktion Einrichtung öffnet sich, in der Sie unter dem Inforegister "Nummerierung“ die Nummernserie für die Sammelfremdfertigung, sowie die Nummernserie für die Ladungsträger definieren können.
Zusätzlich können Sie auf der Einrichtungskarte auf dem Inforegister "Allgemein“ die "Ladungsträgerpreisberechnung“ definieren. Es stehen Ihnen "Ladungsträgereinheit“ oder "Kosten des Arbeitsgangs“ zur Auswahl. Weiterführende Informationen finden Sie unter dem Abschnitt "Preise in der Bestellung“.
Ladungsträger Preiseinheit#
Sollte in der Einrichtung die Preisberechnung nach Ladungsträger eingestellt sein, muss der Ladungsträgercode bzw. die Ladungsträger Preiseinheit gepflegt werden. Hierzu rufen Sie sich über die Anwendersuche die "Ladungsträger Preiseinheiten“ auf.
Die Ladungsträger Preiseinheiten Karte öffnet sich. Klicken Sie die Schaltfläche "Liste bearbeiten“ an, um eine ausgewählte Ladungsträger Preiseinheit zu bearbeiten oder hinzuzufügen.
Wählen Sie im Menüband die Funktion "Neu“ aus, um eine neue Ladungsträger Preiseinheit hinzuzufügen.
Nun können Sie unter Angaben von einem aussagekräftigen Code, die Bezeichnung und den Preis für den jeweiligen Ladungsträger eine neue Ladungsträger Preiseinheit anlegen.
Prozess#
Um den Prozess "Sammelfremdfertigung“ durchführen zu können, müssen im System freigegebene Fertigungsaufträge vorhanden sein.
Erstellen von Ladungsträgern#
Um einen neuen Ladungsträger anzulegen, rufen Sie sich die "Ladungsträger“ über die Anwendersuche auf.
Die Ladungsträger Karte öffnet sich, in der automatisch die Ladungsträgernummer vorbelegt wird. Anschließend können Sie den Ladungsträgercode, den entsprechenden freigegebenen Fertigungsauftrag im Feld "FA-Nr.“ und die Menge eintragen, anschließend bestätigen Sie Ihre Eingabe mit "OK“.
Hinweis
• Beim Hinzufügen eines Fertigungsauftrages wird die Restmenge und, wenn vorhanden, die Charge vorbelegt. Falls eine Menge größer der Restmenge eingetragen wird, erhalten BenutzerInnen einen entsprechenden Hinweis.
• Es können nur Fertigungsaufträge mit dem Status "Freigegeben“ und einer entsprechenden Arbeitsplatzgruppe hinzugefügt werden. Ein Fertigungsauftrag wiederum kann sich auf mehreren Ladungsträgern befinden.
Sammelfremdfertigung erstellen#
Um einen neuen Sammelfremdfertigungsauftrag zu erstellen, rufen Sie sich die "Sammelfremdfertigungsaufträge" über die Anwendersuche auf. Über "Neu“ im Menüband können Sie einen neuen Sammelfremdfertigungsauftrag erstellen.
Anschließend öffnet sich ein leerer Sammelfremdfertigungsauftrag. Auf dem Inforegister "Allgemein“ muss die Arbeitsplatzgruppennummer oder die Kreditorennummer des Fremdfertigers eingetragen werden.
Durch Eintragen der "Arbeitsplatzgruppennr.“ werden die weiteren notwendigen Informationsfelder automatisch mit den Daten vom der Arbeitsplatzgruppe hinterlegten Kreditoren gefüllt.
Ladungsträger zuordnen und entfernen#
Über die Funktion "Ladungsträger auswählen“ im Menüband werden Ladungsträger einem Sammelfremdfertigungsauftrag hinzugefügt.
Die Ladungsträger Übersicht öffnet sich, in der Sie einen Ladungsträger auswählen und anschließend Ihre Auswahl mit "OK“ bestätigen können.
Hinweis
• Das System schlägt Ihnen nur die Ladungsträger vor, die noch keinem anderen Sammelfremdfertigungsauftrag zugeordnet sind.
• Eine Zuordnung erfolgt einzeln pro Ladungsträger.
• Es können nur Ladungsträger zugewiesen werden, die auch einen Arbeitsgang entsprechend der Arbeitsplatzgruppe der Sammelfertigung haben.
Nachdem der Ladungsträger erfolgreich hinzugefügt wurde, erhält er ein entsprechendes Kennzeichen.
Über die Funktion "Ladungsträger entfernen“ können Sie die Ladungsträger einzeln aus der Sammelfremdfertigung entfernen. Hierzu wählen Sie den entsprechenden Ladungsträger aus und bestätigen Ihre Auswahl mit "OK“.
Hinweis
Bei der Auswahl der Ladungsträger werden nur zugewiesene Ladungsträger angezeigt.
Sollte in der Produktion Einrichtung die Funktion "Preisberechnung pro Ladungsträger“ eingerichtet sein, enthält das Inforegister "Allgemein“ des Sammelfremdfertigungsauftrags drei weitere Felder:
- Menge
- Preis / Einheit
- Betrag
Hinweis
Die Felder werden automatisch beim Zuordnen der Ladungsträger gefüllt und berechnet.
Druck Sammelfremdfertigung#
Ladungsträger Druck#
Um den Ladungsträger für den Fremdfertiger zu drucken, wählen Sie im Menüband die Funktion "Ladungsträger Druck“ aus.
Anschließend öffnet sich die Laufzettel Ladungsträger-Karte, in der Sie den Schalter "Mit FA-Zeilen“ aktivieren können, um den Laufzettel des Ladungsträgers mit oder ohne Zeilen zu drucken. Vorteil ohne Zeilen ist, dass dem Fremdfertiger keine unnötigen Informationen übermittelt werden.
Artikel Druck#
Des Weiteren besteht die Möglichkeit, den Laufzettel des Sammelfremdfertigungsauftrags nach Artikel sortiert auszudrucken. Hierzu wählen Sie im Menüband die Funktion "Artikel Druck“ aus.
Bestellung, Freigabe der Sammelfremdfertigung#
Sobald Sie die Zuordnung der Ladungsträger abgeschlossen haben, können Sie im Menüband die Funktion "Bestellung erstellen“ ausführen, um die Fremdarbeitsbestellung bezogen auf die Sammelfremdfertigung zu erstellen.
Nachdem die Bestellung erzeugt worden ist, wird der Sammelfremdfertigungsauftrag automatisch freigegeben. Die Informationen der Ladungsträger sind weiterhin in den Zeilen vorhanden. Zusätzlich wird eine Verknüpfung zum Sammelfremdfertigungsauftrag gehörenden Bestellung über das Feld "Bestellung vorhanden“ angezeigt.
Die Bestellung kann weiterbearbeiten werden, in dem im Dialogfenster "Ja“ auswählt wird.
Anschließend wird die dazugehörige Bestellung geöffnet und kann bearbeitet werden. Automatisch wird der Einkaufsstatus auf "FREMD“ gesetzt. Die Menge der Einkaufsbestellzeilen wird pro Fertigungsauftrag/Artikel Kombination addiert.
Bestellung drucken#
Um die Bestellung auszudrucken, wählen Sie im Menüband die Funktion "Drucken“ aus.
Alternativ haben Sie die Möglichkeit, im Zuge der Buchung mit der Funktion "Buchen und drucken…“ den Beleg automatisch zu drucken.
Preise in der Bestellung#
Kosten des Arbeitsgangs#
Mit der Einrichtung "Preis pro Arbeitsgang“ werden die Kosten aus dem Arbeitsgang berechnet. Somit wird in der Bestellung der Preis auf Basis des Arbeitsgangs und nicht auf Basis der Ladungsträger ermittelt.
Kosten Ladungsträgereinheit#
Mit der Einrichtung "Preis je Ladungsträgereinheit“ setzt sich der Gesamtpreis der Bestellung aus den Einzelpreisen der zugeordneten Ladungsträger zusammen.
Bestellung liefern#
Um die Bestellung zu liefern, führen Sie die Funktion "Buchen“ im Menüband aus. Alternativ können Sie die Buchung mit dem Wareneingang durchführen.
Ein weiteres Dialogfenster öffnet sich, in dem die Checkbox "Liefern“ bereits aktiviert ist. Bestätigen Sie Ihre Eingabe mit "OK“.
Nach der Lieferung befindet sich in der Einkaufsbestellung in der Spalte "Bereits gelief. Menge“ die Anzahl der gelieferten Menge.
Im dazugehörigen Sammelfremdfertigungsauftrag sind automatisch zwei zusätzliche Hinweise gesetzt worden, zum einen auf die vollständige Lieferung der Bestellung, zum anderen auf den vorhandenen Lieferschein.
Hinweis
Die Artikelverfolgung kann mit dem Aufruf "FA- Artikelverfolgung“ aufgerufen werden.
Bestellung fakturieren#
Um die Bestellung zu fakturieren, führen Sie die Funktion "Buchen“ im Menüband aus.
Ein weiteres Dialogfenster öffnet sich, aktivieren Sie dort die Checkbox "Fakturieren“. Bestätigen Sie Ihre Eingabe anschließend mit "OK“.
Nach der vollständigen Fakturierung wird die Einkaufsbestellung in die gebuchten Belege verschoben. Zusätzlich erhalten Sie diesen Hinweis mit der Option, die gebuchte Einkaufsrechnung zu öffnen.
Andernfalls können Sie die gebuchte Einkaufsrechnung im Nachgang nochmals aufrufen.
Zusätzlich enthält der dazugehörige Fremdfertigungsauftrag automatisch einen Hinweis auf die vollständig fakturierte Bestellung.
Archivieren#
Ein Sammelfremdfertigungsauftrag wird automatisch bei seiner Freigabe archiviert. Dennoch sollte, bevor ein Sammelfremdfertigungsauftrag gelöscht wird, dieser manuelle archiviert werden, um sicherzustellen, dass die aktuelle Version des Sammelfremdfertigungsauftrags archiviert worden ist. Um einen Sammelfremdfertigungsauftrag manuell zu archivieren, führen Sie die Funktion "Archivieren“ im Menüband aus.
Anschließend erhalten Sie nochmals eine Abfrage, ob der Sammelfremdfertigungskopf archiviert werden soll, bestätigen Sie diese mit "Ja“.
Um den archivierten Sammelfremdfertigungsauftrag nochmals aufzurufen, rufen Sie sich die "Archivierte Sammelfremdfertigungen“ über die Anwendersuche auf.
Nach der erfolgreichen Archivierung des Sammelfremdfertigungsauftrages muss der Sammelfremdfertigungsauftrag aus der Sammelfremdfertigungsübersicht manuell gelöscht werden. Hierzu rufen Sie im Menüband die Funktion "Löschen“ auf.
Die Löschung kann auch im Zuge von "erledigte Bestellungen löschen“ erfolgen, wenn die Bestellung nicht bereits gelöscht wurde. Hintergrund: Wird die EK-Rechnung nicht aus der Bestellung mit der Funktion "buchen“ erzeugt, sondern über Einkaufsrechnungen "Neu“ wird die Bestellung nicht sofort gelöscht. Die Löschung der Bestellung erfolgt im Nachgang über "erledigte Bestellungen löschen“.
Wenn im Report "erledigte Bestellungen löschen" eine Bestellung gelöscht wird, wird vor dem Löschen überprüft, ob die Bestellung mit einem Sammelfremdfertigungsauftrag verknüpft ist. Wenn ja wird dieser Sammelfremdfertigungsauftrag mit gelöscht.
Wenn eine Bestellung manuell gelöscht wird oder direkt beim Buchen gelöscht wird muss das Löschen des "verknüpften Sammelfremdfertigungsauftrag“ weiterhin manuell erfolgen.
Hinweis
Ein Sammelfremdfertigungsauftrag kann nur dann gelöscht werden, wenn dieser vollständig fakturiert ist.
Chargenreine Produktion#
Teilweise ist in Produktionsprozessen wichtig, dass ein Endprodukt nur durch eine Charge eines Rohmaterials produziert wird und nicht mehrere Chargen eines Rohmaterials in einem Fertigungsauftrag verwendet werden. Mit dem Modul "Chargenreine Produktion“ können Sie in den Fertigungsaufträgen die Chargen den Komponenten chargenrein zuweisen, den Fertigungsauftrag aufteilen oder reduzieren, damit eine chargenreine Produktion für die Fertigungsteile gewährleistet ist. Außerdem sparen Sie Zeit im Vergleich zur manuellen chargenreinen Zuordnung pro Komponente.
Hinweis
Die chargenreine Produktion ist ein Freischaltmodul, dessen Nutzung nur mit zusätzlicher Lizenzierung und Aktivierung möglich ist.
Prozess#
Fest geplanten Fertigungsauftrag#
Zunächst muss in der Produktion ein fest geplanter Fertigungsauftrag angelegt werden. Hierzu rufen Sie sich über das Rollencenter den Menüpunkt "Fest geplante Fertigungsaufträge" auf und erstellen über "Neu" im Menüband einen neuen fest geplanten Fertigungsauftrag.
In dem neuen fest geplanten Fertigungsauftrag wird mit der "Herkunftsnr.“ zunächst der zu fertigende Artikel bestimmt, dann die zu fertigende Menge eingegeben und der Fertigungsauftrag aktualisiert.
Das System ermittelt daraufhin die in einer Fertigungsstückliste (aktive Version) am Artikel hinterlegten Fertigungskomponenten und den Arbeitsplan (aktive Version) mit seinen Arbeitsgängen.
Fertigungskomponenten bearbeiten#
Über die Funktionstaste "Zeile“ und "Komponenten“ können die Fertigungsauftragskomponenten der zuvor erstellten Fertigungsauftragszeile aufgerufen werden.
Die rote Einfärbung der erwarteten Mengen der Fertigungskomponenten signalisiert, dass für diese Artikel eine Artikelverfolgung erforderlich ist.
Chargen suchen#
Zur Ermittlung einer Charge unter Berücksichtigung des Ablaufdatums sind in den FA-Komponenten eines fest geplanten Fertigungsauftrages folgende Funktionen möglich:
Funktion | Bedeutung |
---|---|
Suche Chargenrein FeFo | Es werden die Artikelverfolgungen für alle Zeilen zugewiesen, deren Ablaufdatum zuerst erreicht wird. Die Verfügbarkeit wird geprüft und berücksichtigt. Es ist möglich, dass ein Fertigungsauftrag dadurch nicht zu 100% erfüllt wird und aufgeteilt werden muss (siehe hierzu "Menge splitten“ in Abschnitt "Mengen verarbeiten“). |
Suche Chargenrein Menge | Es werden die Artikelverfolgungen für alle Zeilen zugewiesen, die noch nicht zu 100% erfüllt werden konnten. Bereits zugewiesenen Artikelverfolgungen anderer Zeilen bleiben dabei bestehen. Auch hier ist es möglich, dass ein Fertigungsauftrag nicht zu 100% erfüllt werden kann und die zu produzierende Menge reduziert werden muss. |
Die Funktion "Suche Chargenrein Menge“ lässt sich auch nach einem ersten Vorschlag durch die Funktion "Suche Chargenrein FeFo“ ausführen, ohne dass Änderungen in den jeweils anderen Vorschlagszeilen für Komponenten mit Chargen erfolgen, die zu 100% erfüllt werden können. Für Zeilen von Komponenten mit Chargen und Ablaufdaten wird jedoch eine Neuberechnung ausgeführt und ggf. Korrekturen vorgenommen. Soll ein Fertigungsauftrag sofern möglich, immer chargenrein produziert werden, muss anstelle der Funktion "Suche Chargenrein FeFo“ die Funktion "Suche Chargenrein Menge“ verwendet werden. Diese sucht zuerst nach einer ausreichenden Bestandsmenge an Komponenten einer Charge und ignoriert dabei ablaufende Chargen, deren Bestandsmenge kleiner als die Fertigungsmenge ist. So werden nur Chargen zugewiesen, die die fertig zu stellende Menge erfüllen und nicht die, die zuerst ablaufen.
Mengen ändern#
Das System prüft bei den unter in Abschnitt "Charge suchen“ beschriebenen Funktionen die Verfügbarkeit der chargenpflichtigen Komponenten und – sofern vorhanden – deren Ablaufdatum. Dadurch kann es vorkommen, dass einzelne Komponenten nicht in der aus dem Fertigungsauftrag resultierenden Menge zur Verfügung stehen.
Mit der Funktion "Suche Chargenrein FeFo“ wird jeder Komponente mit entsprechender Artikelverfolgung die zuerst ablaufende Charge zugewiesen und errechnet, welche kleinste gemeinsame Menge an Komponenten mit dem verfügbaren Bestand in diesem Fertigungsauftrag produziert werden kann. Wenn daraus resultiert, dass die Menge aus dem Fertigungsauftrag so nicht vollständig produziert werden kann, gibt das System eine entsprechende Meldung aus.
Nach Bestätigung der Meldung mit "OK" zeigt das System an, bei welchen chargenpflichtigen Komponenten keine 100% erfüllt werden. Um nun chargenrein zu fertigen, wird eine der folgenden Funktionen im Menüband ausgeführt:
Funktion | Bedeutung |
---|---|
Menge splitten | Hiermit kann der FA aufgeteilt werden, damit die Chargenreinheit je Fertigungsauftrag gewährleistet ist. Für die Differenzmenge wird beim Ausführen dieser Funktion ein zweiter, fest geplanter Fertigungsauftrag angelegt. |
Menge anpassen | Hiermit kann die FA-Menge reduziert werden, damit der FA chargenrein produziert wird. Gegebenenfalls wird dann ein weiterer Fertigungsauftrag nötig, um die Restmenge mit neuer Charge zu produzieren. |
Fertigungsauftrag freigeben – Status ändern#
Bei der Statusänderung eines fest geplanten Fertigungsauftrages mit der Funktion "Status ändern…“ im Menüband (alternativ Tastenkombination Strg + F9) kann gewählt werden, ob sofort die Kommissionierung erstellt und gedruckt werden soll.
Wird hierbei die Kommissionierung erstellt und unverändert registriert, werden dem Fertigungsauftrag abschließend die zu den Komponenten vorgeschlagenen Chargen fest als zu verbrauchende Chargen zugewiesen.
Nach Erstellung und Registrierung der Kommissionierung steht der fest geplante Fertigungsauftrag nun als freigegebener FA im System und kann wie gewohnt bearbeitet werden, bis er mit dem Status "Beendet“ abgeschlossen ist.
Gerätezuordnung#
Bei einem Fertigungsauftrag größer Menge 1 eines Artikels mit Seriennummer bei dem die Komponenten ebenfalls seriennummernpflichtig sind, bietet Ihnen das Modul die verbrauchten Seriennummern der fertigen Seriennummer zu zuweisen, so dass die Rückverfolgung gewährleistet ist. Der Fertigungsauftrag kann nicht beendet werden, solang die Zuordnung nicht stattgefunden hat. Diese Zuordnungen werden auf der Seriennummernkarte in den Zuordnungsposten mitgeführt.
Hinweis
Die "Gerätezuordnung" ist ein Freischaltmodul, dessen Nutzung nur mit zusätzlicher Lizenzierung und Aktivierung möglich ist.
Einrichtung#
In den nachfolgenden Abschnitten wird auf die Einrichtung der Gerätezuordnung eingegangen.
Artikelkarte#
Im Folgenden werden nur auf die Besonderheiten der Gerätezuordnung im Artikelstamm eingegangen.
Inforegister Artikelverfolgung#
Auf dem Inforegister "Artikelverfolgung“ des zu fertigenden Artikels muss das Feld "Infokartenpflicht“ aktiviert werden. Zusätzlich bedarf es eines Artikelverfolgungscodes mit der Art "Seriennummer".
Inforegister KUMAVISION healthcare#
Auf dem Inforegister "KUMAVISION healthcare“ muss das Feld "Geräteverfolgungspflicht FA“ aktiviert werden.
Hinweis
Das Feld kann nicht zurückgesetzt (deaktiviert) werden, wenn in Fertigungsprozessen bereits Zuordnungen erfolgt sind. Dazu müssen zunächst sämtliche Zuordnungen wieder aufgehoben werden.
Prozess der Gerätezuordnung#
Ausgangssituation:
Die Fertigung wurde geplant und ein freigegebener Fertigungsauftrag wurde angelegt. Es werden mit dem Fertigungsauftrag 5 Stück eines Elektronikpaketes produziert. Dazu sind die endsprechenden Komponenten erforderlich. Verbrauchsbuchungen der Komponenten wurden bereits durchgeführt.
Die Artikelverfolgungen der Komponenten können nun den Artikelverfolgungen der Fertigungsmengen am Fertigungsartikel zugewiesen werden.
Fertigungsauftrag-Verbrauchsposten zuweisen#
Der Aufruf für die Zuordnungen ist auf mehrere Weisen möglich.
Eine Möglichkeit ist der direkte Aufruf der Seite für Zuordnungen in der Zeile des freigegebenen Fertigungsauftrags über die Aktion "Zeile > "Zuordnungen“. Das setzt jedoch voraus, dass an dem Fertigungsartikel bereits eine Artikelverfolgung hinterlegt wurde, beispielsweise durch eine am Fertigungsartikel hinterlegte Nummernserie.
Es öffnet sich daraufhin sofort die Zuordnungsseite. Für diejenigen, die es gewohnt sind ihre Artikelverfolgungen manuell zu hinterlegen, oder benutzerdefinierte Seriennummern zu erstellen, ist der Aufruf in der Zeile des freigegebenen Fertigungsauftrags über die Aktion "Zeile > Artikelverfolgungszeilen“ eine weitere Möglichkeit.
Es öffnet sich dann zuerst die Seite der Artikelverfolgungszeilen. Hier müssen zunächst die entsprechenden Artikelverfolgungen angelegt werden, damit in der Zuordnungsseite die Artikelverfolgung der Komponente der Artikelverfolgung des Fertigungsartikels zugeordnet werden kann. Über "Aktionen > Funktionen > Komponenten Zuordnung“ geht es dann weiter auf die Zuordnungsseite.
Die letzte Möglichkeit besteht darin, in der Zeile des freigegebenen Fertigungsauftrags mit Hilfe eines Lookups über die Anzahl im Feld "Menge" die Seite der Artikelverfolgungszeilen zu öffnen.
Auch hier müssen dann die Artikelverfolgungen zum Fertigungsartikel angelegt werden, damit in der Zuordnungsseite die Artikelverfolgung der Komponente der Artikelverfolgung des Fertigungsartikels zugeordnet werden kann. Über "Komponenten Zuordnung“ geht es dann weiter auf die Zuordnungsseite.
Zu Fertigungsauftrags-Verbrauchsposten zuweisen#
Auf dem Inforegister "Geräte-Artikelverfolgungszeilen“ der Zuordnungsseite wird die entsprechende Artikelverfolgung eines Fertigungsartikels markiert, zu der die FA-Verbrauchsposten zugewiesen werden sollen. Über das Auswahlmenü […] oben auf der Seite können Sie über den Menüpunkt "Zu Fertigungsauftrags-Verbrauchsposten zuweisen“ die Seite der FA-Verbrauchsposten öffnen.
Hier können nun die Zeilen der verbrauchten Komponenten ausgewählt werden, die der Artikelverfolgung des Fertigungsartikels zugewiesen werden sollen. Dabei ist auch eine Auswahl von mehreren Zeilen möglich.
Durch Bestätigung mit "OK“ werden die ausgewählten FA-Verbrauchsposten in die Zeilen des Registers FA-Zuordnungen der Zuordnungsseite übernommen. Die FA-Verbrauchsposten reduzieren sich entsprechend um die jeweiligen Artikel und Mengen.
Hinweis
Wird durch die Auswahl der Verbrauchsposten einmal eine Gesamtmenge an Komponenten nur einer Artikelverfolgung des Fertigungsartikels zugewiesen, obwohl sie hätte auf weitere Fertigungsartikel verteilt werden müssen, kann dies auf der Zuordnungsseite korrigiert werden (siehe Abschnitt Korrektur von Zuordnungsmengen).
Korrektur von Zuordnungsmengen#
Wurde eine Gesamtmenge als die tatsächlich verbrauchte Menge an Komponenten zugewiesen, obwohl sie hätte auf weitere Fertigungsartikel verteilt werden sollen, dann kann die Menge auf der Zuordnungsseite noch entsprechend angepasst werden.
Nach erfolgter Mengenänderung auf dem Inforegister "FA-Zuordnungen“ und einer Aktualisierung der Seite (F5) werden die FA-Verbrauchsposten anschließend neu ermittelt.
Eine Mengenänderung setzt jedoch immer voraus, dass die Restmenge der Verbrauchsposten auch tatsächlich zur Verfügung steht.
Wird einmal eine Menge größer der verbliebenen Restmenge eingetragen, wird eine Fehlermeldung ausgegeben.
Zuordnung kann nur einmal erfolgen#
Die Zuordnung von Artikelverfolgungen der Komponenten zu einem Fertigungsartikel kann nur einmal vorgenommen werden. Nach erfolgter Zuordnung werden sie als FA-Verbrauchsposten nicht mehr angezeigt und können daher auch keinem weiteren Fertigungsartikel zugeordnet werden.
Soll in einem Fertigungsauftrag nur eine Menge von 1 produziert werden, können die FA-Verbrauchsposten mit der Aktion "Verbrauchsposten automatisch zuordnen“ zugewiesen werden, da der Verbrauch zu dem Fertigungsartikel eindeutig ist.
Zu Artikelverfolgungszeilen zuweisen#
Im Inforegister "FA-Verbrauchsposten“ der Zuordnungsseite werden die entsprechenden Artikelverfolgungen der verbrauchten Komponenten markiert, die der Artikelverfolgung des Fertigungsartikels zugewiesen werden sollen. Mehrfachmarkierungen sind auch hier möglich.
Die Aktion "Zu Artikelverfolgungszeile zuweisen“ auf dem Inforegister "FA-Verbrauchsposten“ öffnet die Seite der Artikelverfolgungszeilen zum Fertigungsartikel. Darin wird die Zeile der Artikelverfolgung des Fertigungsartikels markiert, der die verbrauchten Komponenten zugewiesen werden sollen.
Durch Bestätigung mit "OK“ werden die ausgewählten FA-Verbrauchsposten in die Zeilen des Inforegisters "FA-Zuordnungen“ der Zuordnungsseite übernommen. Die FA-Verbrauchsposten reduzieren sich entsprechend um die jeweiligen Artikel und Mengen.
Hinweis
Bereits bevor durch die Auswahl der Verbrauchsposten die Artikelverfolgungszeilen der Komponenten dem Fertigungsartikel zugewiesen werden, kann die Zuweisungsmenge an Komponenten geändert werden. Wird dennoch einmal eine Gesamtmenge an Komponenten nur einer Artikelverfolgung des Fertigungsartikels zugewiesen, obwohl sie hätte auf weitere Fertigungsartikel verteilt werden müssen, kann dies auf der Zuordnungsseite korrigiert werden.
Korrektur von Zuordnungsmengen#
Wurde eine Gesamtmenge an Komponenten verbraucht, die auf mehrere Artikelverfolgungen des Fertigungsartikels aufzuteilen ist, kann dies bereits vor der Zuordnung zu dem Fertigungsartikel im Feld "Zuweisungsmenge“ des Inforegisters "FA-Verbrauchsposten“ auf der Zuordnungsseite erfolgen.
Nach der Mengenänderung und der Aktion "Zu Artikelverfolgungszeile zuweisen“ öffnet sich die Seite der Artikelverfolgungszeilen zum Fertigungsartikel. Darin wird die Zeile der Artikelverfolgung des Fertigungsartikels markiert, der die verbrauchten Komponenten zugewiesen werden sollen.
Durch Bestätigung mit "OK“ werden die zuvor ausgewählten und geänderten FA-Verbrauchsposten in die Zeilen des Inforegisters "FA-Zuordnungen“ der Zuordnungsseite übernommen. Die FA-Verbrauchsposten reduzieren sich entsprechend um die jeweiligen Artikel.
Damit sich die Gesamtmenge der verbrauchten Komponenten für weitere Zuordnungen neu errechnet, muss jeweils die Aktion "Aktualisieren" über die Funktionstaste F5 ausgeführt werden.
Wird einmal eine Menge größer der verbliebenen Restmenge eingetragen, erhalten AnwenderInnen eine Fehlermeldung.
Zuordnungen löschen#
Es besteht die Möglichkeit bereits vorgenommene Zuordnungen vollständig, oder auch nur teilweise für Zeilen oder Komponenten zurückzusetzen bzw. zu löschen.
Alle Zuordnungen löschen#
Auf der Zuordnungsseite befindet sich im Menüband die Aktion "Alle Zuordnungen löschen“. Wird diese Funktion verwendet, werden alle zuvor für diesen Fertigungsauftrag vorgenommenen Zuordnungen aller Geräte-Artikelverfolgungszeilen gelöscht.
In der Übersicht der FA-Verbrauchsposten werden dadurch wieder alle Verbrauchsposten für eine erneute Zuordnung verfügbar.
Markierte Zuordnungen löschen#
Wenn eine oder mehrere Zeilen der FA-Zuordnungen markiert sind und die Aktion "Markierte Zuordnungen löschen“ ausgeführt wird, löscht die Anwendung nur die zu dieser Geräte-Artikelverfolgungszeile ausgewählten Zuordnungen.
In der Übersicht der FA-Verbrauchsposten werden die gelöschten Komponenten dann wieder in den FA-Verbrauchsposten verfügbar.
Die Verbrauchsposten können nun erneut zugeordnet werden.
Zuordnungen nach Istmeldung#
Istmeldungen zum Fertigungsartikel wurden gebucht und alle Artikel mit ihren Artikelverfolgungen fertig gemeldet.
Die bereits vorgenommenen Zuordnungen sind auch nach der/den Istmeldungsbuchung/en noch vorhanden. Es können zu diesem Zeitpunkt immer noch Zuordnungen gelöst, neu hinzugefügt oder geändert werden.
Fertigungsauftrag Status Beendet ohne Gerätezuordnung#
Ist der Schalter "Geräteverfolgung FA“ im Artikelstamm für den Fertigungsartikel aktiv, darf der Status des Fertigungsauftrags nur dann auf "Beendet“ gesetzt werden, wenn alle Zuordnungen vorgenommen wurden. Das System gibt im Falle fehlender Zuordnungen eine Fehlermeldung aus.
Sind zuvor alle Zuordnungen getroffen worden und alle Buchungen zum Fertigungsauftrags erledigt, gibt das System beim Statuswechsel in "Beendet“ eine entsprechende Meldung aus.
Fertigungsauftrag Status Beendet bei Sondereinzelfertigung (SEF)#
Hinweis
Die "Sondereinzelfertigung (SEF)" ist ein Freischaltmodul, dessen Nutzung nur mit zusätzlicher Lizenzierung und Aktivierung möglich ist.
Im Prozess der Sondereinzelfertigung wird der Fertigungsauftrag automatisch im Hintergrund angelegt, Verbräuche und Istmeldungen gebucht und der Fertigungsauftrag durch die Erstellung des Verkaufsauftrages abschließend auf den Status "Beendet“ gesetzt.
Weil ein SEF Auftrag immer die Fertigungsmenge 1 hat, erfolgt die Zuordnung beim Statuswechsel auf "Beendet“ automatisch und wird in die Artikel-/Gerätezuordnungsposten geschrieben.
Posten#
Gerätezuordnungsposten#
Nach der Statusänderung des Fertigungsauftrags in "Beendet“ sind in der Seriennr.-Informationsliste bzw. in der Seriennr. Informationskarte mit der Aktion "Gerätezuordnungsposten“ die dem Fertigungsartikel zugeordneten Artikelverfolgungen der Komponenten dokumentiert.
Artikelablaufverfolgung#
Über die "Artikelablaufverfolgung" kann eingesehen werden, welcher Artikelverfolgung der Komponenten des Fertigungsartikels in welche Seriennummer geflossen ist. Die Artikelablaufverfolgung können Sie hierzu über die Anwendersuche aufgerufen werden.
Fremdfertigung mit Beistellung#
Ein Arbeitsvorgang, der fremdvergeben wird (auch verlängerte Werkbank genannt) kommt besonders häufig bei Lohnveredelungsprozessen und auch bei der Montage von Baugruppen vor. Die Fremdvergabe stellt auch eine mögliche Alternative zur Eigenbearbeitung dar, wenn Kapazitätsengpässe im eigenen Unternehmen auftreten. Häufig werden Komponenten beigestellt, die für die Bearbeitung des Materials benötigt werden. In einigen Fällen wird auch ein bereits angearbeitetes Produkt beigestellt.
Bei der Fremdfertigung mit Beistellung wurde die Standardfunktionalität der Fremdfertigung durch eine Beistellung erweitert. Durch die Beistellung können diejenigen Materialien definiert werden, die zur Fremdfertigung mit gesendet werden. Für die logistische Abwicklung kann aus der Fremdfertigungsbestellung ein Umlagerungsauftrag erstellt werden. Über die gebuchten Umlagerungen sind die entsprechenden Belege ausdruckbar.
Beim Buchen der Fremdfertigungsbestellung erfolgt die Abbuchung vom Fremdfertigungslager in entsprechender Menge.
Hinweis
Die Fremdfertigung mit Beistellung ist ein Freischaltmodul, dessen Nutzung nur mit zusätzlicher Lizenzierung und Aktivierung möglich ist.
Einrichtung#
In den nachfolgenden Abschnitten wird auf die Einrichtung der Fremdfertigung mit Beistellung eingegangen. Als Voraussetzung zur Einrichtung der Fremdfertigung mit Beistellung gelten die Einrichtungen zur Fertigung/Produktion. Weiterführende Informationen entnehmen Sie bitte der Microsoft Dynamics 365 Business Central1 Onlinehilfe.
Fertigungsstückliste, Version#
Im Folgenden wird nur auf die Besonderheiten der Fremdfertigung mit Beistellung eingegangen. Als Voraussetzung zur Einrichtung der Fremdfertigung mit Beistellung gelten die Einrichtungen zur Fertigung/Produktion. Weiterführende Informationen entnehmen Sie bitte der Microsoft Dynamics 365 Business Central1 Onlinehilfe.
Inforegister Zeilen#
In der Fertigungsstückliste (-version) müssen die Felder "Verbindungscode“ (dieses Feld kennzeichnet die Komponente als logistikrelevante Rohmaterial-Beistellung) und "Beistellart“ gesetzt werden.
- Teile werden immer nur dann zum Fremdbearbeiter gesandt, wenn ein Auftrag vorhanden ist.
Beistellart Option | Beschreibung | Hinweis |
---|---|---|
Leer | keine Beistellung (Business Central Standard) | |
Auftragsbezogen | die Waren werden immer nur dann zum Fremdbearbeiter gesandt, wenn ein Auftrag (FA) vorhanden ist | Verbindungscode muss gepflegt werden |
Neutral | der Fremdbearbeiter erhält vorab eine gewisse Menge an Waren. Wenn ein Fertigungsauftrag erstellt wird, erhält der Fremdbearbeiter nur die Bestellung über die Fremdbearbeitung. Die Beistellteile liegen bereits beim Lieferanten Der Abgangslagerort wird auf den Fremdbearbeiter eingestellt (wird an der Arbeitsplatzgruppe unter Herkunftslagerorte eingepflegt) |
Verbindungscode muss gepflegt werden |
Lieferant | hier steht die Komponente lediglich zur Information ("Infoteil“) in der Stückliste. Die Beschaffung übernimmt der Lieferant (Fremdbearbeiter) selbst. Diese Einstellung wird auch verwendet, wenn der Kunde Teile beistellt. Hier erfolgt keine Bestands- oder Abgangsbuchung |
Keine Übernahme in den FA |
Hinweis
Eine Komponente, die auf einer Stückliste eines Artikels definiert wurde, kann mithilfe von Verbindungscodes mit einem Arbeitsgang verknüpft werden. Somit kann definiert werden, bei welchem Arbeitsgang ein Artikel benötigt, bzw. verbraucht wird.
Der Verbindungscode muss zuerst im Arbeitsgang hinterlegt werden, bevor die Einstellung für die Komponente in der Fertigungsstückliste vorgenommen werden kann. Andernfalls wird beim Versuch die Stückliste zu zertifizieren eine Fehlermeldung angezeigt.
Arbeitsplan, Versionen#
Im Folgenden wird nur auf die Besonderheiten der Fremdfertigung mit Beistellung eingegangen. Als Voraussetzung zur Einrichtung der Fremdfertigung mit Beistellung gelten die Einrichtungen zur Fertigung/Produktion. Weiterführende Informationen entnehmen Sie bitte der Microsoft Dynamics 365 Business Central1 Onlinehilfe.
Inforegister: Zeilen#
Feld | Beschreibung |
---|---|
Standardkatalogcode | Der Standardkatalogcode wird für die Fremdarbeitspreisfindung verwendet |
Verbindungscode | Auswahl des Verbindungscodes |
Arbeitsplatzgruppe#
Im Folgenden wird nur auf die Besonderheiten der Fremdfertigung mit Beistellung eingegangen. Als Voraussetzung zur Einrichtung der Fremdfertigung mit Beistellung gelten die Einrichtungen zur Fertigung/Produktion. Weiterführende Informationen entnehmen Sie bitte der Microsoft Dynamics 365 Business Central1 Onlinehilfe.
Üblicherweise werden bei der Anlage einer Arbeitsplatzgruppe für Fremdarbeit folgende Einstellungen getroffen:
Inforegister Allgemein#
In dem Feld "Abteilungscode“ wird die Arbeitsplatzgruppe der Abteilung Fremdarbeit zugeordnet.
Inforegister Buchung#
Auf der Arbeitsplatzgruppe muss der Kreditor in dem Feld "Kreditorennr.“, der die Fremdarbeit durchführt, hinterlegt werden.
Hinweis
Die Produktbuchungsgruppe definiert Sachkonten, welche bei Verkaufs- und Einkaufsbuchungen gebucht werden. Zur besseren Unterscheidung wird hier empfohlen eine abweichende Produktbuchungsgruppe zu hinterlegen.
Wenn Sie für Fremdarbeiten mit dem Kreditor einen anderen Preis für jeden Prozess vereinbart haben, aktivieren Sie das Kontrollkästchen Spezieller Einstandspreis.
Inforegister Planung#
Das Feld "Einheitencode“ wird meist auf Tage gesetzt, da bei der Fremdbearbeitung in der Regel in Tagen gerechnet wird.
In der Regel wird für die Fremdbearbeitung ein eigener Betriebskalender angelegt.
Menüregister Navigieren#
Außerdem können über "Zugehörig > Arbeitsplatzgruppe“ die Fremdarbeitenpreise und der Herkunftslagerort hinterlegt werden.
Ermittlung der Preise für die Fremdarbeit#
Im Microsoft Dynamics 365 Business Central1 Standard kann ein Preis für die Fremdarbeit (also der Preis, der in der Einkaufsbestellung später herangezogen wird) nur auf der Arbeitsplatzgruppenkarte hinterlegt werden. Unterschiedliche Preise je Kreditor, je Staffelmenge, je Tätigkeit (Standardkatalogcode) oder zeitraumabhängige Preise können nicht gepflegt werden.
In KUMAVISION healthcare365 verfügen Sie über eine eigene Preistabelle für die Fremdarbeitsbestellungen. Die Preise für die Fremdarbeit können an unterschiedlichen Stellen hinterlegt werden. Dabei übersteuern die Einträge der Fremdarbeitenpreise die Preise der Arbeitsplatzgruppenkarte.
Arbeitsplatzgruppe per Zeit: siehe Basisdaten – Fertigung – Arbeitsplatzgruppen
Arbeitsplatzgruppe per Stück: siehe Basisdaten – Fertigung – Arbeitsplatzgruppen
Arbeitsplatzgruppe spezieller Einstandspreis: siehe Basisdaten – Fertigung – Arbeitsplatzgruppen
Fremdarbeitenpreise
Über die Fremdarbeitenpreise können für folgende Kombinationen Preise (mit der Option der Staffelpreise) hinterlegt werden:
- Arbeitsplatzgruppe (MUSS)
- Artikel (MUSS)
- Kreditor (MUSS)
- Standardkatalog (Fremdarbeitstätigkeit)
- Start- und Enddatum
- Mindestmengen (Staffelmengen)
- Preiseinheiten (Umrechnungsfaktor Gewichtsanteil)
Die Fremdarbeitenpreise können aus den folgenden Masken mit entsprechender Filterung aufgerufen werden:
- Artikelkarte/-liste
- Arbeitsplatzgruppenkarte /-liste
- Kreditorenkarte /-liste
Herkunftslagerort#
Mit den Herkunftslagerorten kann gesteuert werden, welche Lagerorte für die beigestellte Ware verwendet werden soll. Entweder wird pro Arbeitsplatzgruppe ein bestimmter Artikel hinterlegt oder die Option alle Artikel gewählt. Der Aufruf der Herkunftslagerorte erfolgt aus der Arbeitsplatzgruppenkarte /-liste.
- Herkunftsart: Arbeitsplatzgruppe
- Herkunftscode: welche konkrete Arbeitsplatzgruppe
- Art: Alle Artikel oder ein bestimmter Artikel
- Code: bei bestimmtem Artikel: Artikelnummer
- Lagerortcode: welcher Lagerort soll angesteuert werden
Umlagerungsrouten#
Mit Hilfe den Umlagerungsrouten haben Sie die Möglichkeit, die Verknüpfung zwischen dem Kreditorenlager (also das Lager des Fremdbearbeiters) und das eigene Lager zu schaffen.
Um die Umlagerungsrouten einzurichten, rufen Sie sich diese über die Anwendersuche auf.
Die Umlagerungsrouten-Übersicht öffnet sich. In dem Inforegister "Umlagerungsroutenmatrix“ können Sie nun die Zuordnung für ihr eigenes Lager (Umlag. von Code = eigenes Lager (z.B. BLAU)) und den Kreditorenlager (z.B. Fremd) vornehmen.
Durch Klick auf den Assist-Button gelangen Sie in die Umlagerungsroutenspezifikation auf der Sie in dem Feld "Transit Code = Eigen-LOG“ eintragen. Dieses Feld muss mit einem entsprechenden Code gefüllt werden, die anderen Felder können leer bleiben, wenn kein fester Zusteller definiert ist.
Anschließend können Sie die Fenster Umlagerungsroutenspezifikation und Umlagerungsroutenmatrix schließen.
Prozess der Fremdfertigung mit Beistellung#
Ausgangssituation: Die Fertigung ist geplant und ein freigegebener FA wurde angelegt. Bei Artikel mit Artikelverfolgung sollten diese den Komponenten und im Fertigungsauftrag hinterlegt werden
Fremdarbeitenvorschlag#
Fremdarbeit berechnen#
Im den Fremdarbeitenarbeitsblätter kann berechnet werden, welche freigegebenen Fertigungsaufträge an den Kreditoren gesendet werden sollen. Hierbei kann u.a. auf die Arbeitsplatzgruppe, den Kreditor oder die FA-Nummer gefiltert werden.
Das Fremdarbeitenarbeitsblatt listet dann die entsprechend der Filterung berechneten, anstehenden Fremdarbeiten auf.
Der Kreditor wird aus der Arbeitsplatzgruppe gezogen, der Preis je nach hinterlegten Preisen. Wenn es für einen FA bereits eine Fremdarbeit gibt, wird diese nicht doppelt berechnet.
Arbeiten im Fremdarbeitenvorschlag#
Änderung des Kreditors: Pro Zeile (Auftrag) kann der Kreditor geändert werden, dadurch wird auch der bei dem neuen Kreditor hinterlegte Fremdarbeitspreis gezogen
Ereignismeldung durchführen#
Mit der Funktion "Ereignismeldung durchführen“ und dem aktivierten Haken "Ereignismeldung akzeptieren“ kann die Vorschlagszeile in eine Bestellung überführt werden. Der Umlagerungsauftrag kann hier mit aktiviertem Haken erzeugt werden. Zeilen, in denen der Haken nicht aktiviert wird, bleiben im Fremdarbeitenvorschlag stehen, ohne dass eine Bestellung erzeugt wird.
Freigegebener Fertigungsauftrag#
Verfolgung der Fremdarbeit#
Die Verfolgung der Fremdarbeit erfolgt auf Zeilenebene im Fertigungsauftrag. Dazu die entsprechende Zeile anwählen und über Zeile die "Fremdarbeitenverfolgung“ aufrufen.
Über das durch diese Funktion aufgerufene Fenster können die verknüpften Belege eingesehen und aufgerufen werden.
Bestellung#
Die Bestellung erfolgt über die Dienstleistung der Fremdfertigung, da die notwendigen Komponenten für den herzustellenden Artikel dem Auftrag per Umlagerung beigestellt werden. Dementsprechend enthält die Beschreibung der Artikelzeile in der Einkaufsbestellung nicht die Bezeichnung des Artikels, sondern der Dienstleistung.
Die Spalten Fremdfertigende Artikel, Menge Fremdfertigende Artikel beim Fremdfertiger, FA-Nr., FA-Zeilennr., Arbeitsplatzgruppennr. und Arbeitsgangnr. sollten eingeblendet werden, da sie den Bezug zur Fertigung darstellen.
Die Artikelverfolgung des Fertigungsauftrages wird auf der Bestellung angedruckt.
Die Bestellart "FREMD" wird automatisch für Bestellungen aus dem Fremdarbeitenvorschlag vorbelegt, kann jedoch manuell abgeändert werden. Hierüber können bestimmte Daten, wie Zahlungsbedingungen und weitere Felder vorbelegt werden.
Wird die Einkaufsbestellung geliefert, wird gleichzeitig der Arbeitsgang zurückgemeldet.
Hinweis
Wenn es sich um den letzten Arbeitsgang eines Fertigungsarbeitsplans handelt, wird damit unter Umständen der Fertigungsauftrag beendet.
Hinweis einer Beistellung auf dem Beleg#
Erfolgt eine Fremdfertigung mit Beistellung, so wird bei Andruck der Einkaufsbestellung auf die Umlagerungszeilen (Beistellungen) der Artikel aus dem Fertigungsauftrag hingewiesen
Der Fremdarbeitenpreis wird hier je Stück entsprechend der Einstellung (in Ermittlung der Preise für die Fremdarbeit) aufgedruckt. Handelt es sich hierbei um einen gestaffelten Preis der Arbeitsgruppe, so wird dieser hier automatisch übernommen und bei Änderungen aktualisiert.
Lieferung buchen in der Bestellung#
Die Einkaufsbestellung wird entsprechend des Belegs gebucht. Dadurch wird nun der Wareneingang über die gefertigte Ware gebucht. Der Bestand der beigestellten Komponenten im Lagerort "Fremd" muss nun abgebucht (verbraucht) werden. Dies kann wie erläutert (In Prozess der Fremdfertigung mit Beistellung und automatischer Buchung) entweder manuell oder automatisch erfolgen. Die Artikelverfolgung der gefertigten Artikel muss hier hinterlegt werden.
Wenn die Bestellung geliefert wurde, ist das im freigegebenen FA zu erkennen. Bei kompletter Lieferung steht der freigegebene Fertigungsauftrag nun auf 100%
Lieferung buchen im Wareneingang#
Wenn das Lager mit Wareneingang arbeitet, kann die Fremdarbeit-Bestellung genauso wie eine Bestellung vom Lieferanten über den Wareneingang bearbeitet und gebucht werden. Dies ist eine Alternative zum Buchen direkt in der Bestellung oder über Einkaufsrechnungen.
Hinweis
• Die Farbkennung der Menge für die Artikelverfolgung hat hier keine Bedeutung
• Bei Fremdarbeit wird keine Artikelverfolgung auf dem geb. Wareneingang angedruckt.
Da die Artikelverfolgung beim Fertigungsauftrag und nicht bei der Bestellung (Wareneingang) hinterlegt ist, wurde ein neuer Aufruf "FA Artikelverfolgung" in der Bestell- und Wareneingangszeile erstellt. Mit diesem Aufruf kann direkt die Artikelverfolgung des Fertigungsauftrages aufgerufen werden.
Umlagerung#
Im Umlagerungskopf ist über das Feld Umlagerungsauftragsart zu erkennen, dass es sich um eine Umlagerung Fremdarbeit handelt.
Wenn Sie durch Ihren Fremdbearbeiter keine separate Meldung über eine Wareneingangsmeldung erhalten, sollten Sie das Häkchen Ausgang bucht autom. Eingang* setzen, da sich die Ware sonst im Transit befindet und Sie die Einlagerung beim Kreditor nochmal extra buchen müssten.
Wenn das Produkt (Halbzeug) ebenfalls mitgeschickt wird die Menge nicht in dem Feld "Menge“ sondern in dem Feld Fremdfertigende Menge dargestellt. Grund: Der Artikel hat noch keinen Lagerbestand und die Umlagerung kann nur simuliert werden.
Die Beistellartikel wiederum müssen – bei der Beistellart Auftragsbezogen – vom Lager abgebucht werden und die beigestellte Menge findet sich daher auch in dem Feld Menge.
Über den Umlagerungsauftrag können nun die beizustellenden Komponenten an den Fertiger gesendet werden.
Hinweis
Setzen Sie den Haken "Ausgang bucht autom. Eingang“ wenn Sie keine separate Eingangsmeldung von Ihrem Fremdbearbeiter erwarten. Grund: Wenn der Umlagerungsauftrag gebucht wird, werden die Mengen über die definierte Umlagerungsroute erst einmal auf das Transitlager gebucht. Setzen Sie den Haken nicht, muss der Eingang beim Lieferanten im Nachgang gebucht werden. Für die beizustellenden Artikel können Sie die Logistikbelege aus dem Umlagerungsauftrag heraus erstellen (z.B. Warenausgang, Wareneingang).
Prozess der Fremdfertigung mit Beistellung und automatischer Buchung#
Um die automatische Buchung des Verbrauchs nutzen zu können, sind nachfolgend beschriebene Einrichtungen und Voraussetzungen notwendig. Alternativ kann der Verbrauch auch manuell über das Verbrauchs Buch.-Blatt gebucht werden, siehe Abschnitt "Manuelle Buchung des Verbrauchs“ weiter unten.
Einrichtung#
Buchungsmethode in der Fertigungsstückliste und somit auch die FA Komponente steht auf Rückwärts.
Voraussetzung#
Wenn der Artikel eine Artikelverfolgung hat, muss diese in den FA Komponenten hinterlegt werden.
Prozess#
Bei der Lieferung der Ware wird der Verbrauch automatisch mitgebucht.
Manuelle Buchung des Verbrauchs#
Im Produktion Buch.-Blatt werden alle Verbrauchszeilen angezeigt und können manuell gebucht werden. Die Istmeldungszeile der Fremdarbeit wird hier nicht angezeigt, da diese über die Bestellung gebucht werden muss.
Das Verbrauchsbuchblatt kann sowohl berechnet als auch manuell eingetragen werden.