Wiederbeschaffungsverfahren#
Bedarfsmeldung medtec365#
Neben den Verfahren von Microsoft Dynamics 365 Business Central1 gibt es ein Wiederbeschaffungsverfahren "Bedarfsmeldung medtec365“, mit dem eine reine Mengenbetrachtung vorgenommen wird, es erfolgt keine Datumsbetrachtung. Das Wiederbeschaffungsverfahren können Sie auf derselben Lagerhaltungskarte, in der Sie die Beschaffungsmethode definieren, unter dem Inforegister "Planung" eintragen.
| Wiederbeschaffungsverfahren | Beschreibung |
|---|---|
| Bedarfsmeldung medtec365 | Bei Unterschreitung des Meldebestandes wird bis zum Meldebestand, unter Berücksichtigung der Bestellmenge, aufgefüllt. Es erfolgt eine reine Mengenbetrachtung ohne Datumsbezug. |
Wird diese Option ausgewählt, so sind auf der Lagerhaltungsdatenkarte die beiden Felder "Meldebestand" und "Losgrößenrundungsfaktor" änderbar.
Das Verfahren integriert sich in den Standardaufruf aus Bestell- bzw. Planungsarbeitsblätter.
Es gelten auch für das Wiederbeschaffungsverfahren "Bedarfsmeldung medtec365“ die Werte aus der Eingabemaske:
- Es werden alle Filter auf den Artikel berücksichtigt.
- Das Startdatum wird bereits mit dem Arbeitsdatum vorbelegt.
- Für die Berechnung des Enddatums gibt es in der "KUMAVISION medtec365 Einrichtung“ bereits das Feld "Vorgabe Planungszeitraum“.
Es werden die Standardroutinen zur Ermittlung der Bedarfe und Bedarfserfüller genutzt. Somit werden von Microsoft Dynamics 365 Business Central1 Standard auch Daten aus Rahmenauftrag und Absatzplan genutzt, insofern diese Optionen von dem/der BenutzerIn in der Eingabemaske gesetzt wurde.
Es werden im Standard alle Lagerhaltungsdatensätze zum Artikel durchlaufen. Dies geschieht in der Reihenfolge, dass eine Bedarfserfüllung aus Umlagerung zuerst berechnet wird.
Das Wiederbeschaffungsverfahren "Bedarfsmeldung medtec365" berechnet für jeden Lagerhaltungsdatensatz den Saldo aus Bedarf und Bedarfserfüller. Unterschreitet der Saldo den "Meldebestand" ergibt sich daraus die berechnete Wiederbeschaffungsmenge.
Anhand des "Losgrößenrundungsfaktors" wird die berechnete Wiederbeschaffungsmenge entsprechend anhand dieses Wertes aufgerundet. Ist ein Einkaufseinheitencode mit einer Menge größer "1" hinterlegt, wird die berechnete Wiederbeschaffungsmenge entsprechend anhand dieses Wertes aufgerundet.
Die berechnete Wiederbeschaffungsmenge wird final als Planungszeile eingetragen. Dabei wird das Bestelldatum mit dem Startdatum gefüllt. Das "Erw. Lieferdatum" wird anhand der Beschaffungszeit berechnet.
Anmerkungen
- Es gibt keine Notfallmeldungen
- Es werden keine Bedarfsverursacherposten erzeugt
- Rücknahmen sollten über einen separaten Lagerort durchgeführt werden, wenn diese nicht in der Wiederbeschaffung berücksichtigt werden sollen.
- Einkaufsrücksendungen sollten ebenfalls von einem separaten Lagerort gemacht werden.
- Eine Berücksichtigung des Belegstatus (Offen/Freigegeben) gibt es nicht.
Los für Los (Toleranzperiode (Zu spät))#
Diese Änderung bezieht sich auf das Wiederbeschaffungsverfahren "Los-für-Los" im Rahmen des Planungslaufs, also in den Bestell- oder Planungsarbeitsblättern.
Im Standard von Microsoft Dynamics 365 Business Central1 besteht im Rahmen des Planungslaufs die Möglichkeit, zeitliche Abweichungen zwischen Bedarf und Bedarfserfüller zu vernachlässigen, sofern der Bedarfserfüller vor dem eigentlichen Bedarfszeitpunkt liegt.
Beispiel:
Ein Verkaufsauftrag mit Liefertermin 15. Juli führte zu einer Bestellung mit geplantem Wareneingang am selben Tag. Wird der Liefertermin auf den 10. Juli vorverlegt, storniert das System ohne weitere Einstellungen im Planungslauf die alte Bestellung und legt eine neue zum 10. Juli an.
Das Feld "Neuplanungsperiode" in der Lagerhaltungsdatenkarte kann verwendet werden, um zu steuern, dass der Bedarfserfüller nicht gelöscht und neu geplant wird. Diese Datumsformel berücksichtigt beide Richtungen und schlägt gegebenenfalls eine Änderungsplanung vor.
Um generell zu verhindern, dass eine Meldung erscheint, kann in der "Produktion Einrichtung" die "Standardtoleranzperiode (zu spät)" festgelegt werden. Alternativ lässt sich in der jeweiligen Lagerhaltungskarte die "Toleranzperiode (zu spät)" einstellen.
Dadurch wird verhindert, dass bei einer zeitlichen Verschiebung des Bedarfserfüllers vor dem Fälligkeitsdatum keine Einträge im Planungslauf entstehen.
Wiederbeschaffung Anlagevermögen und Fremdeigentum#
Die Lagerhaltungsdaten beziehen sich auf sämtliche Buchungscodes. Es erfolgt eine Unterscheidung zwischen Umlaufvermögen (UV), Anlagevermögen (AV) und Fremdeigentum (FE). Über das Feld "Eigentumsart" wird jeder Buchungscode einer dieser drei Kategorien zugeordnet.
Die Einstellung auf der Seite "Buchungscodes" ist insbesondere für Buchungen zum Anlagevermögen und Fremdvermögen erforderlich.
Die Wiederbeschaffung bezieht sich ausschließlich auf das Umlaufvermögen, da in der Regel lediglich dieses neu eingekauft wird.
Das Feld "Lagerbestand" in der Lagerhaltungsdatenkarte zeigt den Gesamtbestand für Artikel, Variante und Lagerort an. Zusätzlich stehen die Felder "UV Bestand", "AV Bestand" und "FE Bestand" zur Verfügung, um den Bestand nach Eigentumsart getrennt auszuweisen.
Anlagevermögen und Fremdeigentum werden speziell behandelt.
Bei Fremdeigentum wird in der Regel eine direkte Beschaffung durchgeführt. Falls Bedarfsverursacher für Fremdeigentum bestehen, aber keine entsprechenden Bedarfserfüller vorhanden sind, werden diese eins zu eins in die Bestellzeilen übernommen.
Beim Anlagevermögen kann der interne Beschaffungsprozess variieren. Auf der Lagerhaltungsdatenkarte stehen dafür spezielle Felder zur Verfügung, mit denen die jeweiligen Einstellungen vorgenommen werden können.
Im Feld "AV Beschaffungsmethode" lässt sich für Filialen die Einkaufsbeschaffung auf "Umlagerung" umstellen. Im Feld "AV Umlagerung-von Code" wird anschließend der Lagerort angegeben, von dem die Beschaffung erfolgt.
Bei Anlagevermögen besteht die Möglichkeit, diese an festgelegten Lagerorten in bestimmten Mengen zu hinterlegen. Im Feld "AV Meldebestand" kann die gewünschte Bestandsmenge eingetragen werden.
Der "AV Losgrößenrundungsfaktor" ist in der Regel nur relevant, wenn die interne Umlagerung nicht pro Stück erfolgt, sondern in abweichenden Packungseinheiten durchgeführt wird.
Hinweis
Wird auf einer Filiale ein AV-Mindestbestand angegeben, so kann dieser entweder umgelagert oder eingekauft werden. Wenn der AV-Mindestbestand unterschritten ist, wird dieser bei Umlagerung immer vom angegebenen Lagerort als "AV" angefordert. Bei Einkauf wird jedoch zunächst geprüft, ob ausreichend "UV Bestand“ vorhanden ist. Nur bei Unterdeckung des UV-Bestandes wird eine Bestellung ausgelöst.