Preislisten#

Die Preislisten in Microsoft Dynamics 365 Business Central1 wurden sowohl in KUMAVISION base (BOOSTER) als auch in KUMAVISION project365 erweitert.

Weiterführende Informationen finden Sie deshalb auch unter Verkauf und Marketing - Preise bzw. Einkauf - Preise.

Mittels der Preisberechnungsmethode "KUMAVISION project Preispriorität“ werden die Preise einkaufs- und verkaufsseitig nach der Projektpreispriorität ermittelt. Es findet keine "Best-Preisfindung“ statt.

Grundsätzlich gibt es folgende Preislistenarten:

• Einkaufspreislisten
• Einkaufspreislisten für Projekte
• Verkaufspreislisten
• Verkaufspreislisten für Projekte

Bei der Preisfindung durch die Preisberechnungsmethode "KUMAVISION project Preispriorität“ haben die Preislisten für Projekte eine vorranginge Priorität. Erst wenn in diesen kein gültiger Preis ermittelt werden kann, werden die projektneutralen Preislisten zur Preisermittlung herangezogen.

Einrichtung#

Funktionsverwaltung#

Die Funktion der Preislisten muss zunächst in der Funktionsverwaltung freigeschalten werden. Hierfür rufen Sie sich die "Funktionsverwaltung“ über die Anwendersuche auf. Die Funktion "Funktionsaktualisierung: Neue Verkaufspreiskalkulation“ muss in der Spalte "Aktiviert für“ auf den Wert "Alle Benutzer“ gestellt werden.

Einrichtung Debitoren und Verkauf / Kreditoren & Einkauf Einr.#

Durch die Aktivierung der Funktion "Funktionsaktualisierung: Neue Verkaufspreiskalkulation“ ist sowohl in der "Einrichtung Debitoren und Verkauf“ als auch in der "Kreditoren & Einkauf Einr.“ die Preisberechnungsmethode "KUMAVISION project Preispriorität“ aktiv. Diese sorgt dafür, dass Verkaufs- und Einkaufspreise nach der Projektpreispriorität ermittelt werden. Es findet keine "Best-Preisfindung“ statt.

Ressourcenneutrale Preise#

In den Preislisten können ressourcenneutrale Preise definiert werden. Diese neutralen Preise gelten für alle Ressourcen und nicht nur für eine bestimmte Ressource. Dies erleichtert die Preispflege ungemein, denn in der Regel ist bei der Projektverkaufspreisfindung wichtig, welche Tätigkeit vollbracht wurde (Arbeitstyp) und nicht wer diese ausgeübt hat (Ressource). Die Definition von ressourcenneutralen Preisen in den Preislisten erfolgt, in dem dort der Produkttyp auf "Ressource“ eingerichtet wird und die "Produktnr.“ leer bleibt. Ressourcenneutrale Preise haben eine niedrigere Priorität als ressourcenspezifische Preise oder Preise für eine Ressourcengruppe (siehe Preisfindungsprioritäten).

Arbeitstypen#

Verkaufspreisfindung#

Für die Ressourcenverkaufspreisfindung sind die Arbeitstypen elementar. Der Arbeitstyp definiert die Art der Tätigkeit (was wird getan) und bestimmt die Einheiten: Verbrauchseinheit und Abrechnungseinheit. Ein Verkaufspreis muss immer passend zur richtigen Abrechnungseinheit eingetragen werden.

Beispiel:
Ein Arbeitstyp Projektleitung (PL) wird in Stunden erfasst, jedoch in Tagen abgerechnet. Der Arbeitstyp Projektleitung (PL) wird zu einem höheren Satz abgerechnet als die Zeiten mit dem Arbeitstyp Reisezeit (RZ), welche in Stunden abgerechnet wird.

Einkaufspreisfindung#

Nur in den Einkaufspreislisten ist ein leerer Arbeitstyp als Dummy zugelassen. Da die Preiseinheit in diesem Fall nicht durch einen Arbeitstyp definiert wird, beziehen sich diese Preise auf die Basiseinheit der Ressource.

Hintergrund:
Eine eigene Ressource kostet dem Unternehmen gleich viel, dabei spielt es keine Rolle, welche Tätigkeiten sie ausübt. Würde bei den Einkaufspreisen die gleiche Logik, wie bei den Verkaufspreisen gelten, so müssten für alle im Unternehmen verwendeten Arbeitstypen pro Ressource der gleiche Einkaufspreis in der Einkaufsliste verwaltet werden. Um den Pflegeaufwand möglichst gering zu halten, wurde für die Einkaufspreisliste ein leerer Arbeitstyp als Dummy definiert.

Werden jedoch externe Ressourcen eingekauft, so kann es durchaus sein, dass diese zu unterschiedlichen Preisen eingekauft werden, je nach dem, was geleistet wird. Daher kann es für externe Ressourcen Sinn machen, mit Arbeitstypen zu arbeiten.

Preisfindungsparameter und Filter#

Diese Werte werden in die Funktion zur Preisfindung übergeben:

Die oben aufgeführten Werte werden in der Preisfindung entweder als Filter oder als Parameter verwendet.

Als Filter werden Datum und Arbeitstyp (nur bei Ressourcenverkaufspreisen) verwendet. Diese Werte gelten als alternativlos.

• Ist für einen Arbeitstyp kein Verkaufspreis in der Verkaufspreisliste vorhanden, dann gibt es keinen anderen der alternativ gelten kann.
• Ein Preis in einer Preisliste ist ungültig, wenn er zeitlich bereits abgelaufen ist.

Als Parameter werden Projekt, Ressource, Ressourcengruppe, Artikel, Artikelpreisgruppe, Sachkonto, Debitor, Debitorengruppe, Kreditor und Kreditorenpreisgruppe, Währungscode verwendet. Diese Werte werden nach Priorität bei der Preisfindung verwendet.

Preisfindungsprioritäten#

Die Preise werden nach dem Prinzip des am "besten passenden“ Preises gezogen. Es findet keine Best-Preisfindung statt. Dazu wird eine Abfolge der Preisfindung durchlaufen, welche die Priorität der Preisfindung darstellt. Sobald ein gültiger passender Preis ermittelt wird, gilt dieser Preis als der am besten passende und wird verwendet.

Preisfindungsprioritäten bei der Verkaufspreisfindung:

Prio in der Ressourcenpreisfindung

Prio in der Artikelpreisfindung

Prio in der Sachkontenpreisfindung

Einstandspreisfindung

Gleiches gilt für die Einstandspreisfindung. Statt Debitoren werden Kreditoren und deren Preisgruppen verwendet. Der Arbeitstyp bei der Einstandspreisfindung ist kein Filter, sondern ein Parameter, d.h. es wird zuerst nach einem gültigen Preis für den Arbeitstyp gesucht. Wird keiner gefunden, so wird nach einem neutralen Einkaufspreis (Arbeitstyp "leer“) gesucht.